Die Brasilianerin Flavia Coelho hat sich in Paris verliebt. Paris allerdings hatte anfänglich Mühe mit dem Energiebündel aus Nordeste.
Sie traf mit einer Variété-Truppe in Paris ein, das war 2002, und wählte 2006 diese Stadt als ihre neue Heimat in der alten Welt. Mir ihrer Mutter, einer Visagistin/Coiffeuse hatte sie in Brasilien das Leben „on the road“ kennen gelernt, und was es heisst, zu tingeln und immer wieder an neuen Orten zu leben. Die Jahre in denen sie bei ihrem Vater lebte hatten sie etwas anderes gelehrt: das geregelte, stabile Leben sagte ihr nicht zu.
In Paris waren die Clubs und die Metro-Stationen ihre Übungs- und Überlebens-Lokale. Als sie ihr erstes Album zusammen hatte und veröffentlichen wollte, hatte sie nicht mit der Industrie gerechnet. Die fanden ihre Songs zwar gut, aber eine Brasilianerin in Paris produzieren, die brasilianische Musik machen will, und erst noch mit soviel REggae und Raggamuffin? Geht nicht. Geht doch – weil die Musikjournalisten das Projekt interessant fanden. Die Songschreiberin meint rückblickend dazu:
Ich hatte nichts, ausser meinen Songs. Ich hatte nichts zu gewinnen und nichts zu verlieren. Ich wollte einfach ein gutes Album machen, eines, das auch mir gefällt.
Bekanntheit und der Erfolg wuchsen von Album zu Album. Auch weil sie, Songschreiberin und stilistische Richtungsweiserin, ihre kreative Kerntruppe immer zusammen hielt. Das sind in erster Linie Gitarrist und Produzent Victor Vagh-Weinmann und Drummer Al Chonville. Mit ihnen spielte sie bisher alle Alben ein, und als Trio (inkl. Electronica) reisen sie um die Welt. Hier ein Konzermitschnitt aus dem Funkhaus Europa (YouTube).
Diskografie (Auszug)
2011: Bossa Muffin
2014: Mundo Meu
2016: Sonho Real
2019: DNA
2024: Ginga
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