Will Holland ist ein Arbeitstier, aber auf keinen Fall verbissen. Eines seiner Projekte heisst Flowering Inferno und bringt die Grooves von Kolumbien und der Karibik zusammen.
Er verdient einen Teil seines Geldes als DJ Quantic überall auf der Welt. Aber am liebsten hält sich Will Holland in seiner Wahlheimat Kolumbien auf, wo er sich in Cali ein Studio aufgebaut hat und die Musik und Grooves der Region aufsaugt. Fast etwas beiläufig hat der junge Engländer in den letzten zehn Jahren vierzehn CDs mit unterschiedlichen Fromationen produziert. Sein Studio ist wie ein offenes Haus. Hierher werden die besten Musiker aller Generationen eingeladen, oder schauen auch einfach mal vorbei um zu hören, an was der Mann gerade arbeitet.
Mit Flowering Inferno verknüpft Will die Reggae- und Rocksteady-Grooves von Jamaika mit den Cumbias seiner momentanen Heimat. Und veredelt das ganze mit Latin-Gebläse. Und warum nicht mal eine kräftige Dub-Session, oder ein Big Band Arrangement? Es geht Will nicht darum, gegen irgendwelche Grenzen anzurennen. Er hebelt sie einfach aus, indem er Stilgrenzen gar nicht beachtet, und zusammen bringt, was gut zusammen klingt. Und so das Verwandte, nicht das Trennende aufzeigt. Das gibt nicht das Album für die Ewig-Besten-Liste, aber so entspannte Musik, dass einem – gerade in diesen Tagen – das Wetter draussen egal sein kann. Aus den Lautsprechern kommt Wärme.
Das Album tönt, als wäre es aus der Absichtslosigkeit entstanden, so entspannt kommt es daher, bietet aber eine Menge Überraschungen.
Rating:
Schreibe einen Kommentar