Wer das Vorgängeralbum von Fofoulah noch im Ohr hat muss diese Erinnerung vergessen – die zweite Vollproduktion der Band hat mehr mit Noise als mit Song zu tun.
Um über die neue Produktion von Fofoulah zu berichten musste ich erst eine Verwirrung loswerden. Ich holte die letzte Produktion «Fofoulah» aus dem Archiv und hörte nochmals nach, wie die Truppe vor vier Jahren tönte. Nur um sicher zu gehen, dass es sich um dieselbe Band handelte. Denn damals waren es noch Songs. Schlagzeug und Sabar legten Drive vor, Keyboards und Gitarre sorgten für Hooks und Fills. Die Stimmen hatten Melodie. Die Band ist dieselbe geblieben, doch ihr Verständnis von Muisk hat sich vom Song verabschiedet.
Auf der neuen Produktion «Daega Rek» begegnen wir einer nervösen, und wenn überhaupt, dann hart geschnittenen, strukturierten Geräuschwelt. Schlagzeug und Sabar legen über einige Strecken noch einen Groove, doch die Melodie-Instrumente haben sich in die Improvisation verabschiedet. Sie spielen Fetzen, asynchron, out-of-tune, elektronisch verfremdet. Zerhackte Samples sind roh über einander gestapelt. Gesungen wird nicht mehr, es wird im anklagenden Predigerton gesprochen. Wir hören in eine fiebrige, zornige, verzweifelte Welt hinein.
Diese Produktion kann ich nur als Zerrbild unserer chaotischen, hektischen, disharmonischen Alltags-Welt verstehen. Es ist mehr Statement als Musik. Keine Songs, Grossstadt-Chaos, Auflösung, Soundcollage – verstörend. Mich hat diese Produktion überfordert.
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