Die türkische Sängerin Gaye Su Akyol ist eine Grenzgängerin in mehrfacher Hinsicht. Sie lebt sowohl in Asien wie in Europa, und der Traum ist für sie nur eine andere Form von Realität.
Aufgewachsen in einem künstlerischen Umfeld, ihr Vater war Maler, wurde der Rock’n’Roll ihr Türöffner zur Musik. Die studierte Sozial-Anthropologin konnte gut ihre türkischen Vorbilder, wie Selda Bağcan (Spotify-Link) und Orhan Gencebay (Spotify-Link), und Westpop-Einflüsse wie Nirvana oder Nick Cave unter einen Hut bringen, resp. von ihnen lernen. Dass Rock’n’Roll und Psychedelik gut zueinander passen lernte sie u.a. vom Hippie-Klassiker «White Rabbit» (YouTube) von Jefferson Airplane.
Aufgewachsen auf der asiatischen Seite des Bosporus lebt die Sängerin heute auf der europäischen Seite Istanbuls. Sie erlebte 2013 die Unruhen im Gezi-Park, was ihre politische Wahrnehmung schärfte, beschäftigte sich mit Kunst und Underground-Musik. Dann traf sie die Band Bubituzak, und die Puzzleteile passten zusammen: Theatralisches, Psychedelisches, gepaart mit Art-Rock und türkischem Schmelz. Gaye Su Akyol ist in Realität eine kleine, zarte Frau, aber sie liebt die grosse Geste, den grossen Auftritt.
Die erste Produktion machte Akyol in der weiteren Heimat bekannt. Mit dem Zweitling eroberte sie die Ohren der geneigten Westeuropäer. Das dritte Album, Auftritte im renommierten WOMAD-Lineup und Chartsplatzierungen rund um die Welt festigten ihren Platz in der gesamten Weltmusik-Szene.
Diskografie
2014: Develerle Yasiyorum
2016: Hologram Imparatorlugu
2018: Istikrali Hayal Hakiattir
2022: Anadolu Ejderi
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