Der Multiinstrumentalist Gérald Toto zeigt auf «Sway», dass er ein Meister der Halbtonschritte ist, und Melodien sich auch auf engem Raum entfalten können.
Gérald Toto ist den einen oder anderen vielleicht vom Trio Toto Bona Lokua her ein Begriff. Sein Soloprojekt liegt auf derselben Linie. Ruhige, geschichtete Harmonien, eine helle Stimme, die in jazzigen, vorsichtigen Schritten durch die Takte schlendert. Als Sohn einer Familie von den Antillen ist Toto mit zentralafrikanischen Liedern und Grooves aufgewachsen. Die musikalische Ausbildung nahm er als Achtjähriger in Angriff, erst Gitarre, dann Bass, dann Mischpult.
So wurde Toto Multiinstrumentalist und Produzent (u.a. Faudel, Nouvelle Vague) und arbeitet am liebsten in seinem Homestudio. Wobei: er nennt seine Arbeitsumgebung lieber «Homme-Studio». Hier setzt er vorsichtig seine harmonischen Puzzle-Stücke zusammen. Er hat auf diesem Album viel Erfahrung aus der Zusammenarbeit mit seinen Kollegen Richard Bona und Lokua Kanza erneut umgesetzt: A capella Chöre, jazzige Harmonien. Der eine oder andere Gast hätte dem Album aber gut getan, denn der Schönklang wird nie gestört oder ausgeweitet. Da ist alles fast ein bisschen zu glatt.
Gérald Toto erweist sich als Meister der Halbtöne. Die Spannung seiner Songs holt er nicht durch Virtuosität in der Melodie, sondern im harmonischen Kontrast zwischen Instrument und Gesang. Alles angereichert mit wippenden, nie überbordenden Rhythmen.
Sway ist ein Album für LiebhaberInnen von Lounge-Atmosphäre mit Schmeichelfaktor.
Rating: 
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