Die Könige des Flamenco-Pops haben auch für dieses Album wieder in den Stil-Töpfen rund um die Welt gefischt. Und sie sind wieder ganz zu ihren Gitarren zurückgekehrt.
Den Draht zum globalen Mitsing-Pop haben die beiden Gitano-Clans der Reyes und der Baliardo 1987 mit dem Überflieger-Sommerhit «Bamboleo» gefunden, und seither nie mehr losgelassen. Die grossen Orchester-Arrangements und die digitalen Schminkereien der 90er Jahre sind vorbei, und selbst Akkordeon und Schlagzeug sind (fast) weg. Geblieben ist das, was die Kings am besten können: Gitarre spielen, Palmas klatschen und singen.
Ja, da klopft ab und an noch ein Schlagzeug im Hintergrund, der Bass legt eine bestimmende Melodie, ein Pianist seine Akkorde in die Tasten. Doch die Gitarren und der Gesang stehen wieder ganz im Vordergrund. Pop ist’s aber nach wie vor, die Anleihen aus Bossa Nova, Son oder Easy-Jazz sind geblieben. Doch die Kings setzen für einmal nicht auf Grosskonzert-Atmosphäre mit Schalldruck, sondern auf Melodien, die sich im intimeren Rahmen wohl fühlen.
Die Gipsy Kings bringen ein Album, das unter der Pop-Verpackung auch eine Portion Alters-Gelassenheit aufscheinen lässt. Das steht – nach über 30jähriger Karriere – den Erfolgsmusikern ganz gut.
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