Nach fünf Jahren Pause meldet sich mit der Gnawa Diffusion eine der profiliertesten Gnawa-Rock-Reggae Bands wieder zurück. Es gibt neue Songs, neues Feuer und sicher auch neue Fans.
Um die Jahrhundertwende hatte sich die Band im gesamten Magreb-Raum und in Frankreich einen sehr guten Ruf erspielt: Satte Band, gute Melodien und Texte, die Klartext sprachen. Das politische und soziale Engagement gehörte von je her zum Selbstverständnis der Truppe. Das ist u.a. ein Erbe des Frontmanns Amazigh Kateb – sein Vater, der Schriftsteller Kateb Yacine, schrieb zeitlebens über die Freiheitskämpfe der Völker des Magreb, insbesondere der Berber.
Der musikalische Mix ist in etwa derselbe: Berber-Grooves, Rock, Reggae, gerne auch mal Wort-Kaskaden im Raggamuffin-Style. Etwas mehr in den Vordergrund gerückt sind Harmonien, die zwischen Jazz und arabischen Tonleitern hin und her pendeln. Die Texte beschäftigen sich mit dem Seelenzustand der magrebinischen Secondos, der Zerrissenheit zwischen alter und neuer Heimat. Oder wie es Amazigh formuliert: ich bin ein illegaler Einwanderer und die Verwirrung ist mein Schicksal. Doch er fasst das in Melodien, die erst schmeicheln, und sich dann im Ohr festsetzen.
Ich bin versucht zu sagen: Endlich eine Band-Reunion die Sinn und Freude macht. Wer die Band live sehen kann: unbedingt hingehen!
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