Zehn Jahre ist es her, seit das Gotan Project ihre Electronica-Version von Tango in die Welt setzte. Jetzt haben Cumbia-Remixer das Gesamtwerk neu interpretiert.
Das Gotan Project ohne die Dancefloors von Paris – undenkbar. Denn dort entstand der Electrotango à la Gotan – er musste auf der Tanzfläche bestehen. Das Album «La Revancha Del Tango» gehört zu den absoluten Klassikern des Genres. Nicht nur mit einem oder zwei Songs, sondern als Gesamtwerk. Heute ist in den Clubs von Argentinien u.a. Electro-Cumbia angesagt. Und die Szene hat sich daran gemacht, jedem der Original-Songs ein neues Outfit zu verpassen.
Einige Remixers haben es geschafft, den Originalen einen neuen Lebenshauch einzugeben – gerade weil sie möglichst nahe am Original arbeiteten. z.B. King Coya mit seiner Version von Queremos Paz, oder Axel Krygier mit Chunga’s Revenge. Dort wo die Remixers die Originale als Melodie- und Groove-Puzzlekasten interpretieren, wo die Song-Struktur aufgelöst wird, geht auch viel von der Magie der Originale verloren. Frikstailer oder Bomba Estéreo nutzen die Puzzleteile nur als Füllmaterial zwischen den eigenen Cumbia-Rhythmus-Loops und produzieren Versionen, die wohl nur im Glitzerlicht der Tanzfläche funktionieren – die Songs haben sie ihre Seele verloren und dienen lediglich als Ersatzteillager.
Wo der Respekt gegenüber den Originalen im Vordergrund steht funktionieren die Songs auch in den neuen Versionen. Wo sie sich dem Stampfbeat des Cumbia-Dancefloors unterordnen müssen gehen sie schnell unter.
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