Chanson, Maloya, Poesie, Pop – verbunden mit der Hoffnung, dass jemand die Botschaft hört: Grèn Sémé sähen ihre Überzeugungen, wässern sie mit grosser Geste.
Die Lieder von Grèn Sémé können am besten estimiert werden, wenn man die französische Seele etwas kennt. Noch besser, wenn man gleichzeitig ein Ohr für die Musik der Insel La Réunion im indischen Ozean besitzt. Denn da ist auf der einen Seite die Poesie der französischen Sprache, der Bilderreichtum, schwelgend. Auf der anderen Seite die Widerstands-Sprache des Kreol, und mit ihr auch die Haltung gegenüber all den Herrschaften, die sich Macht und Geld zuschieben.
Das Quintett um den wortgewaltigen Frontmann Carlos de Sacco mischt Pop, Maloya und Electro, schiebt Klangwände wie Kulissen herum, um die Gedichte ihres Sängers im klarsten Licht zu zeigen. Die Botschaft der Lieder ist auch auf dieser dritten Studioproduktion der Truppe dieselbe geblieben: Schaut hin, wehrt euch gegen die Blutsauger der Grosskonzerte, gegen Gier und Macht, gegen aufgezwungenen Gehorsam. Schweigt nicht, wo aufbegehrt werden muss. Die Botschaft ist nicht in gefällige Pop-Melodien verpackt. Die Arrangements leben irgendwo zwischen Art-Rock und Maloya-Trance. Dargeboten mit theatralischer Geste geht die politische Haltung nicht im Schönklang unter.
Zamroza ist ein Album auf das man sich einlassen muss, sonst lässt es einen unberührt, ist zu wenig eingängig. Es ist mehr Botschaft als Unterhaltung.
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