Gewaschen mit allen Latin-Wassern lässt die Grupo Fantasma ihre Muskeln spielen: Jeder Groove überzeugt mit viel Schub.
Die Band aus Austin spielt scharf auf den Beat, und trotz höchster Präzision „atmen“ selbst komplexe Arrangements ohne Korsett. Fast zwei Jahrzehnte unterwegs zwischen Rock, Funk und allen möglichen Latin-Rhythmen haben aus der Truppe eine Big Band gemacht, die jede Geschmacksrichtung zwischen zuckersüss und feurig-scharf drauf hat – und auf dieser Produktion auch ausspielt. Bei jedem Durchlauf werden neue Feinheiten in Arrangement oder Komposition hörbar.
Kräftige 13 Songs bringt die Produktion. Die Bläser fett und präzise, die Rhythmussektion verliert auch in den Rhythmusbrüchen nie den Beat, die Stromgitarren knallen. Die Frontleute sind gut bei Melodie, und zusammen mit den geladenen Gäste (u.a. Ozomatly, Josh Baca (Texmaniacs)) haben sie auch in Sachen Message die Ohren und Augen offen. Die Titel „El Fugitivo“, „The Wall“ oder „Let Me Be“ sind eine klare An-, resp. Absage an den amerikanischen Zeitgeist. Doch auch die gute Festlaune kommt nicht zu kurz. Selbst für das schmerzende Herz ist Linderung angesagt.
Die Grupo Fantasma ist ein Garant für Vielseitigkeit, Power und Ausgelassenheit. Das Album wächst bei jedem Durchlauf – das ist in der schnelllebigen Popwelt sehr selten geworden.
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