Guo Gan ist Musik, zumindest ist er sein Instrument, die Erhu. So chinesisch sein Instrument und seine Herkunft, so interkontinental und genresprengend ist sein Werk.
Die Erhu ist, technisch gesehen, eine Laute. In unseren Augen ist sie wohl eher eine Geige, und in unseren Ohren ist sie der Inbegriff der klagenden Melodien aus China. Dort ist sie sowohl in der klassischen Oper zuhause, wie auch in den Folklore-Truppen. Guo Gan hat sein Instrument noch weiter entführt: in die Konzerthallen des Westens und ganz Asiens, in die Jazz-Clubs oder in die Filmsoundtrack-Aufnahmestudios von Hollywood. Er ist Ehrendirektor des Chinesischen National Orchesters, seiner „alten Heimat“, und erhielt in seiner Wahlheimat Frankreich den französischen Orden der Künste.
Wenn ich einen hauptberuflichen «Mitspieler» oder «musikalischen Partner» nennen müsste, dann wäre Guo Gan wohl die erste Wahl. Die unten stehende Diskografie verschafft einen kleinen Einblick in seine Vielseitigkeit. Auch für seine Empathie gegenüber allen musikalischen Stilen und Klangwelten. Kein harmonisches Experiment scheint ihm fremd. Namedropping? Nur einige Namen: Lang Lang, Didier Lockwood, Ibrahim Maalouf, Hans Zimmer, Nguyen Le, Lo’Jo, Aly Keïta, Mathias Duplessy.
Diskografie (Auszug)
2012: Nen Nen Sui Sui (mit Mieko Miyasaki, Koto)
2013: Jiangnan Sizhu Music (mit Lingling Yu, Pipa)
2013: Jasmin Flower (mit Rao Ying & Lai Long Han)
2014: Himalaya – Erhu Solo
2015: The Kite (mit Perkussionist Lou Barrow)
2015: Live At Carnegie Hall mit Lang Lang
2017: Peace In The World (mit Aly Keïta, Balafon)
2018: Moon Night (10 Erhu Solo)
2019: Guo Gan Trio (mit Emre Gültekin, Saz, und Levent Yildirim, Darbuka)
2020: Brothers Of String mit Mathias Duplessy und seinen Violins of the World
2020: Saba Sounds (mit Zoumana Tereta und Richard Bourreau)
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