Habib Faye, der Bassist und musikalische Direktor von Youssou N’Dours Band hat sich einen Herzenswunsch erfüllt. Es ist ein jazziges, geschmeidiges Album mit alten Weggefährten und (ehemaligen) Chefs als Gastsänger geworden.
Seine Arbeit als Bassist bei Youssou N’Dour ist sicher der Ankerjob. Gefeiert und zu Aufnahmesessions eingeladen aber wird Faye von Leuten aus Jazz, Rock, oder Pop. Namen wie Joe Zawinul, Gilberto Gil, David Sanborn, Chet Atkins, Branford Marsalis oder Carlinhos Brown zeigen die enorme musikalische Stil- und Bandbreite auf, in denen Faye zuhause ist. Mit Angélique Kidjo’s «Djin Djin» holte er sich als Bassist und Produzent 2008 einen Grammy.
Faye spielt seinen Bass völlig befreit von der traditionellen Rolle: mal quirlig solierend wie eine Gitarre, mal rhythmisch vertrackt wie eine Talking-Drum, mal soundbestimmend wie Jaco Pastorius Und immer ist es ein Dialog zwischen Africa und Jazz: Mbalax im Hintergrund, halsbrecherische Eskapaden im Solo, Harmoniewechsel ohne die Melodien zu vergewaltigen. Singen und Gitarre spielen kann er auch superb. Wenn es etwas zu kritisieren gäbe – aber wie gesagt: Kritik auf sehr hohem Niveau – dann sind es die zum Teil retro-tönenden Synthi-Sounds, da kommen Erinnerungen an den guten alten DX7 auf. Aber auch das ist Afrika.
Dies ist ein globales Album: karibische, europäische und amerikanische Eskapaden sind fest angebunden an virtuose afrikanisch-jazzige Wurzeln.
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