Herbie Hancock öffnet sich der ganzen Welt, allen Stilen, allen Songs, und schafft eine Hymne an die Musikalität zwischen allen Schubladen. Man kann es Weltmusik nennen, oder das «Welt» einfach streichen.
HH feat. Jeff Beck – Oumou Sangaré u.a.: Imagine / HH feat. Tinariwen – Los Lobos u.a.: Tamatant Tilay/Exodus / HH feat. Anouska Shankar – K.S.Chithra – Wayne Shorter u.a.: The Song Goes On
Herbie Hancock ist einer jener wenigen Musiker, die immer wieder mit hoher Musikalität und Verständnis die Genre-Grenzen in der Musikwelt pulverisieren. Ob er für den Synthesizer-Einsatz und seine Sequenzer-Eskapaden getadelt wurde, oder für sein Konzept-Album «River: The Joni Letters» 2007 einen Grammy erhielt, liess ihn ziemlich kalt. Wichtig war: Er konnte der Seele des Jazz, der Improvisation, treu bleiben. In einem längeren Artikel bei «Jazzthing» bezeichnet er diese aktuelle CD als «globales Projekt»:
Es ist meine erste globale Platte, aufgenommen in mehreren Sprachen, entstanden in verschiedenen Kulturkreisen. … Eine Art von Globalisierung, die wir wollen, nicht die Globalisierung der Politiker und der Finanzjongleure.
Die Gästeliste tönt spannend, weltumspannend, freundschaftlich: Tinariwen, Jeff Beck, The Chieftains, Chaka Khan, Konono No1, CéU, Pink, Seal, Oumou Sangaré, Wayne Shorter, Toumani Diabaté und, und, und. Die Songs stammen mehrheitlich aus dem Pop Songbook der letzten vierzig Jahre: Dylan trifft Lennon trifft Baden Powell trifft Bob Marley. Manchmal brechen die Melodien, machen Platz für Improvisation, manchmal bieten R’nB-und Gospel-Grooves viel Auslauf. Hancock und Larry Klein haben ein dichtes und transparentes Album geschaffen. Manchmal ist es etwas offensichtlich, dass es hier jemand ganz sicher ganz gut machen wollte – das ist keine Kritik, nur eine Beschreibung, denn: Es kam gut.
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