Die Brüder Hermanos Gutiérrez touren jetzt (Nov. 2022) mit dieser neuen, ihrer fünften Produktion durch die USA, und spielen in ausverkauften Clubs.
Die Brüder Estevan und Alejandro Gutiérrez, Schweiz-Ecuadorianer, touren jetzt durch jene Gegenden, die sie in ihren instrumentalen Kompositionen so treffend herauf beschwören: die Weiten der USA, die Einsamkeit auf den Highways, die Leere, und immer unterwegs zum Horizont. Ihre Melodien sind melancholisch, fast schwermütig, und malen Bilder, wie man sie auch aus ruhigen Kamerafahrten von Edel-Western kennt – ja, El Bueno Y El Malo ist nicht zufälligerweise eine Anspielung an Sergio Leones «The Good, The Bad and The Ugly» und seinen kongenialen Soundtrack-Komponisten Ennio Morricone.
Für einmal haben die Gutiérrez-Brüder ihre Melodien einem Produzenten anvertraut: Dan Auerbach. Der hat nicht viel an den Songs selber herumgeschraubt, sondern vor allem am Klang. Hat die enorm langen Hallfahnen noch etwas kräftiger flattern lassen, die perkussive Dämpfung der Rhythmusgitarre etwas schärfer akzentuiert, den sehnsüchtigen Melodien noch etwas mehr Twang verliehen.
Oder wie Alejandro die Studioarbeit beschreibt:
We came to Nashville with a clear sense of what we wanted to do. The more structure you have, the more you can improvise. Nobody tried to impose an idea or change our essence. It was all about adding subtle things and enriching the whole—expanding this universe we had created.
Auerbach hat etwas Perkussion in die Songs der beiden Gitarristen geschmuggelt haben, einen Hauch von Geigen – doch da muss man scho sehr genau hinhören um sie zu entdecken. Bei einem Song allerdings hat er selber zur Gitarre gegriffen, um eine Idee zu erklären. Mit dem Resultat, dass Estevan und Alejandro ihn baten, diese Melodie gleich selber einzuspielen – aus den Hermanos Gutierrez wurden «Tres Hermanos». Insgesamt geraten die Melodien oft in die Nähe von gefährlicher Süsse und etwas gar viel Fernweh und Herzschmerz.
Klangbilder für Träumerinnen, Melodien von Horizonten und Weite, und viel unerfüllte Sehsucht.
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