Hila ist ein Projekt von den ausfransenden Grenzen dessen, was unter World Music läuft, weil sonst keine Genrebezeichnung passen will: Soundcollagen zwischen Jazz und Erinnerung.
Um die Windungen dieses Projekts zu verdeutlichen vielleicht zuerst ein Blick in die Biografien seiner beiden Macher: Cellist Artyom Manukyan stammt aus Armenien, wuchs mit Klassik und Folklore auf, lebt heute in Los Angeles und macht Musik mit Leuten zwischen Jazz und Rap, zwischen Kamasi Washington und Run DMC. Sein Duo-Partner ist der französische Multiinstrumentalist und Produzent David Kiledjian, a.k.a. Dawatile, war musikalischer Gast von u.a. Roy Ayers oder Piers Faccini. Die Treffpunkte der beiden in den letzten 13 Jahren: Jerewan, mit der Armenian Navy Band; Wien Jazz Festival, L.A., wegen eines Soloprojekts von Dawatile.
Collagen, Erinnerungsfetzen aus unterschiedlichen Kulturen, erlebt in unterschiedlichen Zeiten, surreale Klangmalereien, aufgedröselt in den Tonspuren des Computers, übereinander geschichtet, brechende, stolpernde Rhythmen, oder kaum wahrnehmbare, verbleichende Fotos aus jener Zeit, als ihre Eltern noch jung waren.
«21» ist ein Album voller Anspielungen und Spiegelungen, machmal ein Zusammenspiel auch ohne Bezug zueinander. Klangvolle Schichtenmalerei.
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