Hope Masike kennen manche als Sängerin der Afrika-Europa-Truppe Monoswezi. Hier legt sie ihre erste Solo-Produktion vor.
In Simbabwe gilt die Mbira nach wie vor als Instrument der Männer, obwohl dieses „Daumenklavier“ im Bereich der Weltmusik vor allem durch Frauen bekannt gemacht wurde. Stella Chiweshe ist die Ikone der Mbira. Sie holte das Instrument aus der rituellen Zeremonie und brachte sie auf die Bühne. Chiwoniso brachte das Instrument in die Pop-Welt und nach Amerika, und Hope Masike in den letzten Jahren zu den Jazz-Musikern Skandinaviens: sie ist die Frontfrau von Monoswezi.
Dies ist die erste Solo-Produktion der Simbabwerin. Entstanden ist sie mit Hilfe ihres Monoswezi-Trommlers Erik Nylander. Die Hälfte der Songs stammen aus der Feder der Sängerin, die andere Hälfte sind Arrangements traditioneller Melodien. Darin liegt auch die Spannung der Aufnahmen: da die musikalische Tradition als Fundus, hier die Geschichten einer modernen, selbstbewussten, jungen Afrikanerin. Trommeln, Mbira und Stimme bestimmen die Klangwelt der Songs. Hinzu kommen ein Moog für die Basstöne, ein Quentchen Studioelektronik und eine Handvoll Gitarrentöne.
Das Album ist auch eine humorvolle Distanzierung von den Fesseln der gesellschaftlichen Tradition. Hope schreibt denn auch in den Liner Notes, dass sie nach Auffassung der gesellschaftlichen wie der religiösen Traditionalisten eigentlich schon längst einen Exorzismus „verdient“ hätte. Denn sie fügt sich nicht der normalen Lebensentwicklung einer Afrikanerin, die ihrem Ehemann möglichst viele Kinder gebärt und zum Haushalt schaut.
Zunächst geniesst Hope Masike also ihre musikalische Familie und stellt Werke wie dieses in die Welt.
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