Wenn es darum geht die Folk- und Volksmusik neu zu interpretieren sind Hotel Palindrone geradezu grinsend hemmungslos. Für jene, welche die Scheuklappen in Sachen Tradition und Folkmusik schon längst weggelegt haben, ist diese CD eine Frischzellenkur – und für die Anderen wäre dieses Album ein spassiger Weg zur Horizonterweiterung.
Die Vier, die sich als Hotel verkleiden und keines sind, legen mit «Jodulator» ihre vierte CD vor. Aber das sagt ja kaum was. Ausser, dass sie schon einige Jährchen zusammen musizieren. Dann das etwas wuchernde Instrumentarium: Klarinette, Dudelsäcke, Maultrommeln, Mandola, E-Bass, Saxophon, Geige, Drehleier, Nyckelharpa – und dazu wird gesungen und gejodelt. Nun ist den modernen Alpenmusikanten die Starre und Engheit der verwalteten Volksmusik schon seit langem Grund für Unerhörtes. Und dort beginnt das Abenteuer.
Wenn Roboter jodeln oder Joseph Haydn eins auf’s Maul getrommelt kriegt, wenn Pop-Klassiker mit einem schottischen Tanz verbandelt werden, wenn Mittelalter auf Gegenwart trifft, dann ist es den Musikern am wohlsten. Nur ja nichts unversucht lassen! Zum Stärksten auf diesem Album gehören die Jodel-Nummern, die mal der Tradition entfremdet werden (Juutz & Rongger, Dance the Steirer), oder in die Zukunft zeigen (Jodulator 3000). An Virtuosität mangelt es den Vier ganz sicher nicht, auch nicht an erfrischender Frechheit. Warum bin ich dann nicht restlos begeistert? Weil nicht durchgehend und konsequent mit den alten Songstrukturen gebrochen wurde?
Für jene, welche die Scheuklappen in Sachen Tradition und Folkmusik schon längst weggelegt haben, ist diese CD eine Frischzellenkur – und für die Anderen wäre dieses Album ein spassiger Weg zur Horizonterweiterung.
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