Huun-Huur-Tu wurde gegründet, weil drei der vier Mitglieder sich um die musikalische Tradition in Tuwa kümmern wollten. Die drehte sich vor allem um den Kehlkopfgesang.
Drei der vier Mitglieder von Huun-Huur-Tu wollten nicht mehr länger in den staatlich organisierten Folklore-Shows musizieren. Die Musik der Provinz ganz im Süden von Sibirien lag ihnen zu sehr am Herzen. Sie stiegen aus den durch die Sowjetunion geförderten Kitsch-Kulturprogrammen aus. Der vierte, Albert Kuvezin, steuerte zu den traditionellen Instrumenten auch noch seine Gitarre bei.
Die verschiedenen Techniken des Kehlkopfgesangs sind das musikalische Fundament der Truppe. Sammeln von alten Lieder, neue Arrangements erproben und die Weiterentwicklung der traditionellen Spiel- und Singtechniken war die Absicht. Dass es den vier Musikern ernst war mit der Erneuerung der Tradition zeigte sich u.a. auch darin, dass sie gleich mit einer Tradition brachen: sie traten als Ensemble auf, nicht mehr als Einzelinterpreten.
Im Westen bekannter als zuhause in Sibirien
Dass bald Musiker aus dem Westen auf die Stimmakrobaten aufmerksam wurden war ein doppeltes Glück. Wir im Westen lernten die Gesangstechniken kennen, und Huun-Huur-Tu konnten mit ihrer Musik immer wieder im Westen touren. Denn zuhause galten sie als Aussteiger und Nestbeschmutzer.
Diese zwölf Songs, die ersten im Westen erhältlichen Tonaufnahmen der Band, wurden 1992/93 in London und Mill Valley, Kalifornien, eingespielt. Sie zeigen auf der einen Seite die Vielschichtigkeit des Kehlkopfgesangs, bei dem von einem Sänger bis zu drei Stimmen gleichzeitig gesungen werden können. Auch wird ein Song – «Ching Soortukuch lerining Yryzy» – Frank Zappa gewidmet, weil der ein grosser Fan dieser Melodie gewesen sein soll.
Dank «60 Horses in my Herd» lernte der Westen die Techniken des Kehlkopf-Gesang aus Tuwa kennen.
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