I Muvrini – Imaginà

i muvrini imaginaI Muvrini setzen ihre korsischen Harmonien einmal mehr für ihren Traum von der besseren Welt ein – stimmlich toll, aber der predigende Ton ist stark übersüsst.

Singen können sie, die Brüder Bernardini, und Stimmen arrangieren ebenfalls. Beide sind seit jeher Verfechter der korsischen Lebensart, der korsischen Sprache. Doch sie setzen immer stärker auf die Pop-Ohren wenn sie ihre Gedanken in Melodien umzusetzen. Die Kombination von oft übersüssten Melodien und den Texten, die von der Machbarkeit eines neuen Bewusstseins erzählen, rutschen leicht in die New Age Schublade, wirken als tönende Tapete.

Ich mag I Muvrini, umso mehr bedaure ich es, dass mich die Melodien dieser CD nicht begeistern können, oder höchstens in dem Masse, wie es auch die vierte Umsetzung der gregorianischen Mönchsgesänge für die Hitparade tut. Da ist zuviel Predigt drin, auch wenn in den Texten Zitate von Martin Luther King bis Nelson Mandela eingebaut werden, die im Grunde ja absolut Gewicht haben. Zuviel Pathos in den Melodien, die dann noch unter Mittelmass gedrückt werden durch belanglos blubbernde Drumcomputer-Spuren, oder erstickt werden in geigenden oder synthetisierten Klangwolken.

Weniger ist mehr, möchte man den Bernardinis zurufen – lasst mal ein Jahr ohne neue Produktion verstreichen, und setzt weniger auf Süsse aus der Produktionskiste.

Rating: ★★½☆☆ 

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