ÌFÉ ist ein grosses Rätselraten – wohin will die Musik? Die stammt von Otura Mun, der viele Gast-Sänger in sein Homestudio in New Orleans eingeladen hat.
Der Erbauer dieser Soundlandschaften umgibt sich mit Geheimnissen. Im Kern ist Otura Mun, alias ÌFÉ, ein Perkussionist. Er studierte auf Kuba, spielte in Dallas, studierte weitere Jahre in Puerto Rico, produzierte dort verschiedene Sängerinnen und Sänger, und wohnt jetzt in New Orleans. In Kuba wurde er zum Priester der Yoruba-Religion; da ist der Bezug zur Voodoo-Umgebung von New Orleans nicht weit weg. Auf diesem Album beziehen sich die Trommeln des Congo-Squares auf die Trance-Sequenzen der überlieferten afrikanischen Rituale.
Mun definiert denn auch seine Musik als Teil seines spirituellen Daseins:
In many ways the record is saying the sun has set on Western world. It is the fear of it’s inevitable death that we must overcome if we hope to transcend and survive as human beings. Nothing lasts forever.
Genretechnisch ist diese Aufnahme nicht zu schubladisieren, da sind zu viele Einflüsse einbezieht. Am ehesten erhält man Zugang, wenn man ein Ohr und Herz für die Musik der afrikanischen Diaspora hat, inkl. R’n’B der poppigen Sorte, und ein Sensorium für Trance. Zudem muss man ein Flair haben für Musik, die in Layers aufgebaut ist, und weniger über Songstrukturen.
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