Bereit für eine Achterbahnfahrt durch Klangwolken, die spielerisch, ätzend oder überladen sein können? Ikoqkwe ist ein surreales Klang-Comic.
Zuerst zum Personal: der DJ/Produzent Batida (Pedro Coquenão) ist Angolaner/Portugiese, Ikonoklasta, oder kurz «Iko», ist ein angolanischer Rapper und Aktivist. Wichtige Klangquelle für Perkussionsinstrumente: Hugh Tracey und seine International Library of African Music. Hugh Tracey ist ein Blutsbruder von Alan Lomax, nur das Letzterer sich mit den eigenen, zumindest kontinental-eigenen Musikwurzeln beschäftigte. Tracey, ein Engländer, erforschte die Musik des südlichen Afrikas.
Batida und Iko wählten aus der Fülle dieses Materials Aufnahmen traditioneller Instrumenten aus der Vergangenheit Angolas. Dazu kommen Wort-Klangfetzen in verschiedenen Dialekten und Radiomitschnitte. Sie selber benutzten als Hauptinstrument den Computer, den Alles-Zusammenbringer. Zudem stülpen sie den elf Songs eine gemeinsame Story über: Reisende aus Raum und Zeit sind in einer Zeitschlaufe zwischen ihrer Herkunft und einer möglichen Unendlichkeit stecken geblieben.
Dazu kommen noch Gäste, die sich in solche Klang-Puzzles einfügen können, wie z.B. Spoek Mathambo. Das Ganze wird in bester Industrial-Afro-Futuristic-Electronic-Manier auf der Sequenzer-Streckbank zusammengefügt und für Ohren aufbereitet, die mehr den physischen Beat spüren, als eine Melodie hören wollen.
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