Eine der Sommerplatten des Jahrgangs 2006 war Jehro mit seiner gleichnamigen Produktion. Die luftigen Songs lassen auch heute träumen und gute Laune aufkommen.
Jehro’s familiäre Wurzeln liegen in Italien, Griechenland und Frankreich. Marseille war seine Heimat, später London. Er spielte Marley-Coverversionen in den Strassen und den U-Bahn-Stationen, veröffentlichte unter seinem richtigen Namen Jérôme Cotta die erste Solo-Produktion «L’arbre et le fruit». Noch war es französisches Chanson, mit englischem Singer/Songwriter-Handwerk kombiniert. Klar auf den Pop-Markt ausgerichtet. Diverse Neben- und Bandprojekte folgten.
Musikalisch gesehen ist dieses Solo-Album ein Mix aus popigem Reggae, etwas Folk, und einen Schuss Blues. Alles wurde mehrheitlich mit akustischen Instrumenten eingespielt. Die Songs leben von der hellen Stimme Jehros, der mal in Englisch, mal in Spanisch singt. Von einem anderen musikalischen Ziehvater, Sting, hat er nicht nur einiges in Sachen Stimmtechnik abgeschaut, sondern auch das Geheimnis, wie man Ohrwürmer komponiert. Die Gitarre-Stimme-Demo-Version von Stevie Wonders «Master Blaster» zeigt, dass auch ein bisschen mehr Drive drin liegen könnte. Im Moment werden einige Internet-Adressen Jehros umgebaut, und das könnte heissen, dass da vielleicht bald neue Songs erscheinen.
Jehro ist eine unaufgeregte Sommermusik, zuhause zwischen Lounge und Pop, aber vorsichtig und ehrlich produziert. Und deshalb nicht zu süss oder klebrig.
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