João Selva – Passarinho

João Selva – PassarinhoJoão Selva steht auf zwei Beinen: das eine Bein in den 70er Jahren, das andere im Heute, und beide tänzeln ziemlich unbeschwert.

João Selva hat sein Spielbein entdeckt. Wenn zuhause in Brasilien die soziale Situation auf die gesellschaftliche Stimmung drückt, wenn Corona die Reise- und Festfreude trübt, heisst das noch lange nicht, dass man keine fröhliche Musik schreiben darf. Da gehören auch die Träume von unbeschwertem Karneval dazu. «Passarinho» schwebt wie ein Vogel über dem heute, der Gegenwart, nicht unberührt, aber immer mit luftigem Abstand.

Selva hat zehn Songs geschrieben, die leicht und luftig daherkommen. Sie atmen die Luft jener Zeit, als Brasilien sich nach Freiheit, nach Aufbruch sehnte. Die letzten vier Jahre haben politisch ganz andere Zeichen gesetzt, aber das ist nicht Selvas Sache. Er wünscht sich ein Publikum, das an die Leichtigkeit, an den Hüftschwung und die lockeren Knie glaubt. Wer schon jetzt an die ersten Gartenparties im Frühling denkt, sollte diese CD in der Playlist behalten. Leicht, luftig, angenehm beschwingt, manchmal etwas offensichtlich geschliffen oder poliert.

«Passarinho» ist ein Zugvogel – er kommt aus wärmeren Gegenden und fliegt in Richtung angenehme Welten.

Rating: ★★★★☆ 

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