Die Akkordeonistin Johanna Juhala hat ein gut ausgebautes Musiker*innen-Netzwerk, auf das sie sich auch bei dieser Produktion verlassen konnte.
Man könnte es auch als cleveren Trick bezeichnen. Die Komponistin und Akkordeonistin Johanna Juhola hat viele Projekte und Bands am laufen. Wenn sie dann eine neue CD unter eigenem Namen einspielen will, greift sie auf ihre jeweiligen Formationen zurück. Man könnte also sagen, auf Shadow of a Diva spielen das «Johanna Juhola Trio» und «Johanna Juhola Reaktri» zu hören – die ihrerseits wieder eine recht grosse gemeinsame Schnittmenge aufweisen. Das garantiert dann, dass die jeweiligen Kompositionen in unterschiedlichen Klangfarben daher kommen.
Abwechslungsreich ist die Scheibe allemal. Schon die Inspirationsquellen machen neugierig. Der eine Song entstand, weil der Bandbus im norwegischen Schnee stecken blieb. Man spielte, um sich warm zu halten. Als die Rettungstruppe eintraf, war der Song geboren. Oder die Komponistin gesteht, dass sie gerne zu YouTube oder Spotify Playlisten spielt. Da kann es schon sein, dass sie durch die Begleitung eines Stücks eines japanischen Multiinstrumentalisten zu einer eigenen Komposition angeregt wird.
Noch dieses Rezept eines argentinischen Tango-Tanzlehrers: «Verliebe dich für vier Minuten in deinen Tanzpartner. Du musst ihn nicht heiraten, aber verliebt dich für vier Minuten in ihn.» Das wird auch mit dieser Produktion passieren, wenn man denn als Hörer*in für Humor, Leichtigkeit, Nachdenklichkeit, Träumerei und Spielwitz offen ist.
Diese Einspielung von Johanna Juhola und ihren Mitstreiter*innen dauert 43 Minuten – die Verliebtheit darf also etwas länger als nur eine Tango-Länge dauern.
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