Jorge Drexler, der Songwriter aus Uruguay hat mit diesem Album gezeigt, dass er nicht nur die ganz leisen Töne beherrscht sondern auch grooven kann. Das brachte ihm u.a. gleich zwei Grammys.
Wer das Wort “bailar“ (tanzen) im Albumtitel führt, sollte dafür auch einstehen. Das tut Jorge Drexler, auf eine coole Art. Ich kannte ihn bislang erst von ruhigeren Aufnahmen wie der 2009er-Produktion »12 Segundos de Oscuridad«. Da bewies der Uruguayaner, der heute in Spanien lebt, dass er das Zusammengehen von Bossa Nova und Jazz bestens beherrscht. Jetzt hat er den Groove-Anteil markant angehoben.
Eine Cumbia? Bitte sehr, schön verschleppt erst noch. Es wird eine rechte Portion Electronica hinzu gemengt, diverse Bläser sind in verschiedenen Songs stimmig eingesetzt. Die Produktion bewegt sich zwischen cooler Bewegung und träumenden Melodien. Jeder Song lebt in einem anderen Rhythmus, er ist Abwechslung in Klangbild. Alles bewegt sich ausserhalb von Stilschubladen, ist umgekehrt eine offene Projektionsfläche. Die Komplexität öffnet sich je nach Hör-Konzentration.
Man kann die Scheibe als Backgroundmusik hören (ist aber viel zu schade!), oder tief in die komplexen Klangstrukturen eintauchen, und dabei immer wieder Neues entdecken.
Rating: 
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