Jorge Drexler ist ein Songwriter mit Charme und Überraschungen. Egal ob er nun über die Erfindung des Telefons, über die Stille oder über die Aufgabe von Chromosomen in der Disco singt.
Für Jorge Drexler gibt es wohl keine Lebensäusserung, die nicht durch Poesie in eine Melodie verwandelt werden könnte. Der Songschreiber hat u.a. eine Herausforderung für sämtliche Radio-DJs geschrieben: ein Lied über die Stille, inkl. sekundenlange Stille mitten in den Strophen – das gibt manche Schrecksekunde auf dem Sender! Ansonsten herrschen Wohlklang und melodische Wärme.
Musikalisch bleibt der Mann eine Wundertüte, er hat von Bossa Nova bis Swing alles drauf. Die Melodie steht immer zuoberst. Ich habe den Eindruck dass Drexler mit jeder Produktion zu transparenteren Sounds kommt. Die Gitarre ist immer noch sein Hauptinstrument. Auch hat er noch eine ganze Hand voll Gitarristen ins Studio gebeten. So dürfen die Nylonsaiten mal in spanischen Arpeggios tanzen, dann wieder sind vollverstärkte Hallfahnen angesagt. Auch die Ukulele hat einen mehrfachen Auftritt. Dezente Perkussion und Gastauftritte von Mon Laferte, Julieta Venegas oder Natalie Lafourcada ergänzen die Klangpalette.
Die Melodien klingen manchmal süss, sind aber nie kitschig, mehr schmeichelnd. Hier ist ein Meister des unaufgeregten Songschreibens am Werk. Ein Gitarrist, der immer sorgfältiger mit den Klängen seiner Instrumente umgeht.
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