Es muss an Finnland liegen, dass viele Kompositionen aus dem hohen Norden so episch klingen. Auch Juha Kujanpää schwelgt gerne.
Es ist mir nicht ganz klar, wo diese weit ausholenden Melodien zur Welt kommen, aber es muss irgendwo im hohen Norden sein. Schon das letzte Album von Juha Kujanpää, «To Where My Wings Will Take Me», hatte diese weiten Horizonte. «Old Ways, New Ways» beschreibt die Entwicklung des Komponisten Kujanpää ziemlich treffend. Wo im letzten Album noch vermehrt heimisch folkige Melodien sich versteckten, kommen jetzt Balkan-Klänge und Melodien aus dem Nahen Osten zum tragen.
Das hat auch mit einer ausgebauten Band-Formation zu tun: Juha hat die Streichinstrumente weggelassen, dafür viele Bläser ins Studio geholt, Sänger*innen – er hat gleich einen rechten Teil des Ensembles «Club for Five» (Spotify) in Studio geholt – und ein Akkordeon. Auch das finnische Nationalinstrument, die Kantele hat ihren Auftritt. Der Komponist und sein Piano verweben die einzelnen Klangfarben. Manchmal sind die Melodienschlaufen etwas gar üppig, das hat vielleicht mit seinem Credo zu tun:
Music consists of dreams and thoughts written down, the movement of travelling and stopping to observe the beauty of ones surroundings.
«Old Ways, New Ways» ist eine weitere Fahrt durch die Landschaften Finnlands, das Ganze in Cinemascope, mit vielen Zwischenhalten und einer tüchtigen Portion Pathos.
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