Kady Diarra hat dem Lockdown eine Produktion abgeluchst, die voller Energie und Lebensfreude ist. Eine musikalische Impfung.
Ja, es ist die Zeit der Lockdown-Alben. Die Sängerin und Tänzerin Kady Diarra hat die pandemisch verordnete Ruhezeit vor einem Jahr genutzt, um im weiteren Familienkreis ihre dritte Produktion einzuspielen. Es sind Songs, welche Kady seit längerer Zeit mit sich herumgetragen hat. Jetzt hat sie u.a. ihre drei Neffen aus Paris in die Ardèche geholt – damit sind alle Instrumente von Keyboard über Balafon bis Perkussion vor Ort – ihre Tochter singt mit, und ein langjähriger Begleiter, Thierry Servien, ist für die Gitarren zuständig.
Die Aufnahmen fanden grösstenteils im Garten von Kady statt, denn wo sonst die Traktoren und Autos durch die Landschaft knatterten, herrschte plötzlich Stille.
C’est étrange de savoir que le monde peut s’endormir dans la journée. (Interview: RFI)
In diese Stille pflanzte sie das, was für sie die Lebensphilosophie von Burkina Faso ausmacht: Das Individuum ist Teil der Gemeinschaft, teilen ist wichtiger als horten. Burkina Hakili bedeutet übersetzt «der Geist von Burkina». Musikalisch atmet das Album die Gelassenheit, wie sie den Mandingo-Völkern entlang der Flüsse Westafrikas eigen ist, und die Pop-Energie der Metropolen wie Paris, Bamako, Abidjan oder Lyon.
Burkina Hakili ist ein Album, das in Text und Musik eine Brücke zwischen Herkunft und Hiersein, zwischen Aussage und Groove, baut.
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