Kailash Kher & Kailasa – Yatra (Nomadic Souls)

Kailash Kher Nomadic Soul CoverBollywood goes West. Kailash Kher macht sich daran, mit Popmusik die Welt ausserhalb von Delhi und Mumbai zu erobern.

Die Geschichte vom Aufstieg von Kailash Kher ist das klassische Drama: Armer Junge eines Hindu-Priesters und Musik-Amateurs darf erst nicht singen, sondern soll Händler werden. Doch die Musik lässt ihn nicht los. Die Muse lässt ihn drei Jahre lang zappeln: Jingels und Werbesongs, produziert in der Filmmetropole Mumbai. Dann aber ging’s los: Dem ersten Filmhit «Allah ke Bande» (2003) folgten bis heute über 150 Soundtracks. Doch Playback-Sänger in Bollywood ist nur die eine Hälfte der Medaille.

Mit den beiden Brüdern Naresh und Paresh Kamath, dem Epizentrum der Band Kailasa, eroberte Kailash auch die Pop-Bühnen Indiens. Die Mischung der Drei ist global-indisch, d.h. die Melodien und Textanleihen kommen oft aus der Folk-Tradition des Nordens (Vater Kher kam aus Kashmir), die Instrumentierung und Harmonien entsprechen dem globalen Pop-Standard, leider nicht mehr ganz dem neusten. Die Arrangements richten sich entweder nach den Tanzwünschen der Filmproduzenten, oder nach einem imaginären Partypublikum. Alles wird von der hellen und kräftigen Stimme von Kailash dominiert – singen kann der Mann! Und er muss eine gute Bühnenpräsenz haben, denn viele Songs laden zum mitsingen und zum bollywoodschen Massentanz ein. Ohne Zeremonienmeister funktionieren solche Songs selten.

Yatra ist das bisher konsequentest global ausgerichtete Pop-Projekt aus Indien, das in meinem Player landete. Mal schauen, wie lange sich der Pop-Glanz hält.

Rating: ★★★☆☆ 

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