Der Meister des grossen ungarischen Konzertzymbals führt seine Gipsy Cimbalom Band in unterschiedliche jazzige Gefilde, ohne aber die Herkunft seiner Melodien zu vergessen.
Balogh ist der unbestrittene Meister des Zymbals. Dass er in Ungarn aufwuchs mag vielleicht ein Grund sein, wieso sich in seiner Musik die Genregrenzen auflösen. Schliesslich haben sich klassische Komponisten wie Liszt, Brahms oder Bartok schon in verschiedenen Zeitepochen von den ungarischen Tänzen und Melodien inspirieren lassen. Umgekehrt führen auch heute Gypsy-Truppen klassische Kompositionen in ihrem Repertoire. So gesehen ist es nur logisch, dass Balogh seine Musik in jazzige Strukturen verlängert.
Die Gipsy Cimbalom Band von Balogh ist ein unglaublich vielklingender Klangkörper. Die Lieder und Instrumentalnummern sind nicht einfach „aus Volksmelodie mach Jazz“ Arrangements. Sie leben gleichzeitig in beiden Welten. Balogh holt sich seine Rhythmen und Harmonien aus der gesamten Balkanregion, und verknüpft sie mit Arrangements aus verschiedenen Jazz-Epochen. Da ist französischer Swing drin, amerikanische Arrangement-Ideen zwischen Swing und Bebop, oder Ethno-Jazz wie er in Skandinavien gepflegt wird. Balogh hat diverse SängerInnen eingeladen, die ihrerseits die Klangfülle noch weiter ausdehnen. Ein überraschender Klangspaziergang.
Mal träumerisch-erzählend, mal groovig und rhythmisch vertrackt ist dieses Album ein Grenzgänger zwischen Tradition und Jazz.
Rating:
Schreibe einen Kommentar