Ein Album, das von einer aussergewöhnlichen Stimme getragen wird. Instrumente spielen nur eine marginale Rolle, die Produktion ist spartanisch und ehrlich.
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Peu Be, Mayole, Poa’lag
Es ist ein mutiges Unterfangen, in dieser Musikwelt der ausgefeilten Produktionen das ursprünglichste Instrument in den Mittelpunkt zu stellen: die Stimme. Kareyce Fotso brauchte lange – bis ans Ende ihres Studiums – um ihren Vater zu überzeugen, dass ihr Leben nicht in einem Labor stattfinden sollte, sondern auf der Bühne. Ihre erste CD veröffentlichte sie nur in Kamerun. Einige Exemplare fanden ihren Weg in die RFI-Jury des Prix Découvertes, wo sie bis ins Finale kam. In diversen Rollen und Produktionen bereist sie als Kulturbotschafterin Kameruns die Welt.
Die CD wird sie am Anfang wohl etwas verunsichern: Hier ist die Stimme alles. Eine Gitarre begleitet mit wenigen gezupften Akkorden die Melodie, etwas Perkussion, fertig. Kareyce singt von der Untreue der Männer, von der Freundin, welche ihr ihren Mann wegschnappen will. Sie besingt die Bäume, die in den Wäldern geschlagen werden, und beklagt, dass man an ihrer Stelle keine jungen Setzlinge pflanzt. Sie fragt ihre Landsleute, welches ihr Land, ihre Zukunft sei: Das, was sie in Frankreich im Fernsehen sieht, oder das, was sie zuhause in Jaunde erlebt. Nein, diese Sängerin macht es sich nicht leicht, aber sie lebt diese Songs durch Glaubwürdigkeit und mit einer aussergewöhnlich starken Stimme.
Rating:
Christian Krebs meint
Kareyce Fotso ist demnächst auf Schweizertournee!!
bee-flat im PROGR Bern | Mittwoch, 24.11. | http://www.bee-flat.ch
Mokka Thun | Donnestag, 25.11. | http://www.mokka.ch