Das Musikerkollektiv Kefaya hat sich für seine zweite Produktion mit der afghanischen Sängerin Elaha Soroor zusammengetan. Wobei: es ist eher umgekehrt.
Es ist die Geschichte der persisch-afghanischen Sängerin Elaha Soroor, welche diese Produktion auf den Weg brachte. Elaha hatte in ihrer Heimat eine grosse Bekanntheit erreicht, dank der Sendung «Afghan Star», dem Äquivalent zu DSDS. Die Eltern waren gar nicht erfreut, denn Musik ist in Afghanistan ein heikles Thema. Als die junge Sängerin dann noch den Song «Sangsar» (YouTube) aufnahm, der sich deutlich gegen die Scharia-Strafe der Steinigung richtete, wurde sie mit dem Tod bedroht und musste fliehen.
Als sie in London auf Giuliano Modarelli und Al MacSween traf, die beiden Kreativkräfte von Kefaya, begann sofort die Idee zu diesem Album zu reifen. Die Arbeitsteilung war klar: Elaha traf die Songauswahl – sie bediente sich aus dem reichhaltigen Folk-Songbook – Al und Giuliano waren für die Arrangements zuständig. Entstanden ist ein Album, das von Elaha als Statement gegen die Vorurteile gegenüber dem afghanischen Volk gedacht ist:
We, Kefaya and I, have tried to show other associations with Afghanistan, different stories, the rich culture, my beautiful mother language [Farsi], and diversity of our music. In a way, all the songs from the album are stories of my journey in life, it reminds me of who I am.
Bandcamp-Interview
Kefaya zeigen auf dem Album, warum ihr Musikerkollektiv einen ausgezeichneten Ruf geniesst: Produktion und Opulenz, wo diese zur Stimmung des Liedes beitrage können, Zurückhaltung, wo es ein Song verlangt. Afghanistan, beschrieben ohne politische Schlagzeilen – harmonisch.
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