Kefaya ist ein Londoner Musikerkollektiv um die beiden Produzenten Giuliano Modarelli und Al MacSween.
Der Gitarrist Modarelli hat seine Wurzeln in Italien. Er traf den Pianisten MacSween in Leeds wo sie beide Jazz studierten. Beide nutzen den Jazz als Übersetzungshilfe: Während Modarelli sich ins Studium der östlichen, vorab indischen Musikstile stürzte, fand MacSween seine Wahlheimaten in den Stilwelten Westafrikas und den Afro-Grooves, wie sie in Kuba und der Karibik entstanden. Beide wählen und komponieren ihre Musik nicht nur nach melodischen Kriterien. Die Songs müssen auch in den Texten gehaltvoll sein, und das heisst oft: gesellschaftskritisch.
Es erstaunt darum nicht, dass das Kollektiv SängerInnen aus Afghanistan, Italien, Spanien, Kurdistan oder England umfasst, ebenso einen kubanischen Geiger, einen indischen Perkussionisten oder einen italienischen Saxophonisten. Die erste Aufnahme «Radio International» – mit der sie 2017 den Newcomer-Award des renommierten Songlines-Magazins erhielten – war ein mehrjähriges Projekt und umfasst vor allem Stilelemente aus dem Mittelmeerraum. Das zweite Album mit der persisch-afghanischen Sängerin Elaha Sorroor ist die Aufbereitung des traditionellen, afghanischen und persischen Liederbuchs.
Die Musik von Kefaya wurde schon als Guerilla Jazz bezeichnet, als World-Fusion oder als globale Protestmusik. Es ist Musik die sich stilistisch und kulturell in allen Weltgegenden kundig macht und anreichert. Weltmusik eben.
Diskografie
2016: Radio International
2019: Songs Of Our Mothers (feat. Elaha Soroor)
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