Fünf der grossen Stimmen der Rumba-Hochblüte der 60er und 70er Jahre treffen ihre ehemaligen Gitarristen und lassen die alten Zeiten wieder aufleben – kein Revival sondern gespieltes und gesungenes Leben.
Der Rumba stammt nicht von Kuba, sondern aus dem Kongo. Die Sprachwissenschafter sehen den engen Zusammenhang mit dem Wort «nkumba» was in KiKongo «Hüfte» heisst und einen uralten Tanz bezeichnet. Nach Kuba wurden mehrheitlich Kongolesen versklavt. Kein Wunder erkannten die «ihre» Musik wieder, als in den 40er und 50er Jahren via Schellack und Vinyl Rumba, Cha-Cha-Cha und Jazz aus Kuba und den USA nach Brazzaville und Léopoldville zurück kehrten. Die Szene explodierte. In den 60er und 70er Jahren eroberten die Bands aus dem Kongo mit ihrem Congo Rumba ganz Afrika.
Die Kerntruppe von Kékélé besteht aus Sängern und Gitarristen, die in der Glanzzeit des Congo Rumba mit Bands von OK Jazz bis zu Sam Mangwanas African All Stars oder Tabu Ley’s Afrisa unterwegs waren. Kékélé heissen die Lianen im kongolesischen Regenwald, und diese Lebenslianen haben die Musiker immer wieder miteinander verbunden. Auch in Paris anfangs dieses Jahrhunderts.
Tanzen!
Congo Rumba ist vor allem Gitarren und Stimmen. Die Gitarren von Papa Noël, Syran Mbenza und Yves Njock bilden die sanften Wellen auf denen sich die Stimmen von Wuta Mayi, Bumba Massa, Nyboma Mwan Dido, Loko Massengo und Jean-Papy Ramazani die Melodien zuwerfen. Süsse, ganz selten kitschige Harmonien, perlende Gitarrenläufe, alles ruhig schwingend. Diese Lieder sind Balsam gegen die Alltagshärte und lassen einen schmunzeln.
Mach es doch wie die alten Kongolesen: Nimm deine Liebste fest in den Arm, lasst die Hüften leicht kreisen und tanzt zu dieser Wellenmusik über’s Parkett, oder durch die Küche, oder wohin auch immer.
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