Zwei vielerorts aktive musikalische Kollaborateure haben sich für die Duo-Formation entschieden: Gitarre und Zarb spazieren quer durch die Stile, jazzige Kammermusik von geschliffen bis erkundend.
Wenn ich Kollaborateur sage, meint das für den französischen Gitarristen Kevin Seddiki, dass er schon mit Al Di Meola, Dino Saluzzi oder Yasmin Hamdan arbeitete. Die aus dem IRan kommende Perkussions-Familie Chemirani lernte der Gitarrist als Schüler der Rahmentrommel Zarb kennen. Der Palmares von Bijan Chemirani nennt Musiker wie Ross Daly, Manu Théron, Sam Karpienia oder Amina Alaoui. Die beiden spielten, damals im Trio mit dem italienischen Bandoneon-Virtuosen Daniele di Bonaventura, Seddikis erste CD «Il Sentiero» (2012) ein. Beide sind auch tragende Säulen von Oneira.
Wer denkt, dass die Beschränkung auf Gitarre und Perkussion etwas gar spartanisch ist, hat nicht mit der Stilsicherheit und dem handwerklichen und studiotechnischen Geschick der beiden gerechnet. Melodisch reicht der Bogen von spanischen Anleihen, orientalische Tonleitern bis zu Gypsy-Jazz. Klangtechnisch erlauben sich die beiden Instrument-Atypisches, dadrf z.B. die Gitarre auch mal mit irgendwelchen mitscheppernden Folien präpariert sein. Die Studiotechnik – von Retourschlaufen bis höchst präzis gespielte Overdubs – ist unaufdringlich und geschickt eingesetzt. Manchmal, ganz selten(!), klingen Melodie und Arrangement etwas gar sauber poliert.
Diese Duette sind ein Spaziergang durch vielschichtige Klanglandschaften, groovy, verspielt, neugierig. Ein Gespräch zwischen zwei Instrumenten, die sich auch aufmerksam zuhören.
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