Kottarashky spannt immer intensiver die Rain Dogs in die Gestaltung seiner Songs ein. Das führt die Melodien zuweilen auch weg von der regionalen Tradition.
Das will jetzt überhaupt nicht heissen, dass die bulgarische Tradition keine wichtige Rolle mehr in den Songs von Kottarashky, a.k.a. Nicolas Gruev, spielt. Gerade in den Melodien ist sie präsenter denn je. Das hat damit zu tun, dass Kottarashky vermehrt mit den Sängerinnen Tui Mamaki und Asya Andonova, oder den Sängern Veselin Mitev und Nino Gomes zusammenarbeitet. So werden vollständige Songs mit traditionellen Texten in neue Klang-Kleider gehüllt.
Gruev hat seinen Produktions-Ablauf teilweise umgedreht. Schnippelte er früher aus O-Ton Aufnahmen neue Melodien zusammen, so liefern ihm heute seine Musiker die Einzelteile der Arrangements zu den teilweise oder vollständig eingesungenen Songs. Das hat auch handfeste Gründe, denn es ist in der Live-Situation schlichtweg unmöglich, Akkordeon und Trompete gleichzeitig zu spielen. Gruev baut diese eingespielten Schnipsel in seine Groove- und Klangcollagen ein. Sie bilden die Antriebskraft der Songs. So verschwimmen auf «Doghouse» die Grenzen zwischen Live-Einspielungen, Groove-Pattern und Hook-Lines aus dem Sequenzer, gesungenen Strophen und improvisierten, dann geschnittenen, und später neu collagierten Vocals, fast vollständig.
«Doghouse» ist eine einzigartige Verknüpfung von Technologie und Handwerk, fugenlos verleimt vom Klang-Architekten Kottarashky.
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