David Krakauer und seine Klarinette auf Klezmer Musik beschränken zu wollen ist, als wolle man die französische Küche erklären indem man ein Baguette aus der Tasche zieht.
Alleine sechs verschiedenen Formationen stellt David Krakauer auf seiner Homepage vor. Und damit ist jene Formation noch gar nicht genannt, die ihn der Weltmusik-Community erst bekannt gemacht hat: The Klezmatics. Aber diese Zeiten liegen für Krakauer schon zwei Jahrzehnte zurück. Heute pendelt er zwischen klassischem Grossorchester und experimentellem Jazz hin und her.
Mit seiner Formation »Ancestral Groove« liegt er auf der jazzigen Seite. Funky und furchtlos genrefrei unterstützt ihn sein Quartett: Ein Jazztrio, garniert mit zurückhaltender Electronica. Im Zentrum aber immer Krakauers Klarinette, lyrisch, erzählend, fordernd, frech und zuweilen ziemlich laut. Das ist insgesamt mehr Jazz als Klezmer, speziell in den beiden, das Album beschliessenden Live-Aufnahmen. Eine davon ist eine John Zorn Komposition, kompromisslos rausgeschmettert.
Wer hymnischen Klezmer erwartet wird mit diesem Album wohl etwas überfordert. Wer einen grandiosen Klarinettisten auf Visite im Jazz-Lager begleiten will wird aber sehr gut bedient.
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