Die Musiker aus dem polnischen Krakau waren schon immer Sound-Reisende – auf ihrem siebten Trip haben sie einmal mehr Sound-Ecken entdeckt, die vorher noch auf gar keiner Karte zu finden waren.
Zählt man die Alben des 1992 gegründeten Trios, so wäre es eigentlich bereits die achte Scheibe – aber sie zählen die Aufnahmen mit Nigel Kennedy offenbar nicht zu ihren „eigenen“ Alben. In Kurzmeldungen werden die Drei immer noch vereinfacht als Klezmer-Band angekündigt. Aber es ist eher umgekehrt: Mit Kroke hat Klezmer-Musik eine neue Facette erhalten. Sie nennen sich trotz aller Innovation noch Klezmorim – eine grandiose Emotionalität in Komposition und Spiel ist das sicherste Bindeglied zur Tradition.
Jazz, Soundmalerei, Soundtüftlerei – es ist tatsächlich schwer, die Musik von Kroke zu definieren. In den Melodien tauchen die jüdischen Harmonien immer wieder auf. Aber wer hat schon eine Geige so sägend tönen lassen, dass sie gut und gerne als elektrische Gitarre wahrgenommen wird? Wer webt schon „von Hand“ so dichte Klangteppiche? Wer nutzt die Elektronik, als sei sie ein Instrument aus Holz und Saiten? Und welche Klezmer-Truppe empfiehlt ihren Hörern im Booklet, das Album spätesten beim zweiten Mal LAUT anzuhören
Den Tipp „laut hören“ sollte man übrigens befolgen, denn nur so wird die ungeheure Dynamik der Truppe nicht nur hör- sondern auch fühlbar. Auch wenn «Seventh Trip» nicht die beste Kroke-Produktio ist, ein Trip ist sie allemal.
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