Wenn Heimweh zu Musik wird macht es manchmal gar nichts, dass die Heimaten von La Chiva Gantiva rund um den ganzen Globus verstreut sind – wenn das Herz schmerzt ist der Tanz ein gutes Heilmittel.
Basis der Multikulti-Truppe ist Belgien. Hier trafen sich einige Exil-Kolumbianer und trommelten sich das Heimweh von der Seele. Und weil selbst die Suche auch nach Rhythmen jenseits von Cumbia auf die Dauer nicht alles ist, kamen mit den Saiten- und Blechinstrumenten französische, belgische und vietnamesische Mitstreiter hinzu. Und die Einflüsse wuchsen über den anfänglichen Kolumbien-Bezug hinaus. Ganz vereinfacht könnte man sagen, La Chiva Gantiva sei so was wie die lautere Cousine von Think of One.
Lauter, weil zu den kolumbianischen Rhythmen ziemlich viel Afrobeat-Anleihen hinzukommen, eine rechte Portion Funk und auch ein gewichtiges Stück Rock. Das Ganze zielt erfolgreich auf die Tanzknie der ZuhörerInnen. Alles kommt leicht aufgedreht, aber gerade noch nicht überdreht daher. Mehr gerappt als gesungen sind die Vocal-Auftritte – je nach Gusto mal spanisch, mal französisch. Ein bisschen Dynamik täte der Scheibe gut, denn auf die Dauer wirkt der Vollschub, die Grundgrösse der Kompositionen, etwas gar atemlos.
Unterschiedliche Zutaten aus dem südamerikanischen und afrikanischen Raum, gnaden- und grenzenlos durcheinander gemixt: Partysound für durchtanzte Nächte.
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