Die drei trommelnden und singenden Frauen aus Bogota, La Perla, legen nach acht Jahren Konzerttätigkeit ihre erste volle Produktion vor – ein rhythmisches Feuerwerk.
Karen, Giovanna und Diana lassen sich Zeit mit ihren Songs, sie lassen sie reifen. So paradox es klingt: hätte es die Corona-Pandemie nicht gegeben, wären sie einfach weitergereist, hätten den einen oder anderen Song aus irgendwelchen Jams herauswachsen lassen. So aber setzten sie sich hin und dachten zuerst mal daran, ein Album strategisch anzugehen: Welche Rhythmen wollen wir spielen? Was haben, resp. wollen wir unseren Texten sagen? Sie bleiben ihren Grund-Themen treu: es geht um Solidarität, Frauen-Power, Nähe zur Natur. Wer nachlesen will, was hinter den Songs steckt, kann das auf Sounds and Colors. Dort werden im Interview die Themen und Hintergründe der Songs ausführlich besprochen.
Entstanden ist ein vielfältiges, sprich viel-rhythmisches Album. Die drei Stimmen sind, mit z.T. typisch kolumbianischen Schrägheiten, gekonnt arrangiert; die Trommeln legen ein solides Fundament, und die Gäste fügen sich freundschaftlich ein. Sie steuern auch musikalische Tupfer mit ihren Instrumente bei: Briela Ojeda bringt ihre Gitarre mit, Delfina Dib ihre Texte, La Dame Blanche ihre Flöte, etwas Electronica und ihre Raps, und die Labelkollegen von Frente Cumbiero packen ihr Gebläse aus. Der klitzekleine Wermutstropfen: Die Gaita (oder Kuisi), die Flöte die ganz am Anfang der Karriere der drei Frauen stand, ist in der Studioversion der Songs kaum mehr zu hören. Das ist in der Live-Situation anders, denn dort werden die Songs, die hier zwischen zwei und vier Minuten lang sind, aufgeklappt und mit Instant-Raps und Perkussion-Jams angereichert.
Drei Emotionen, resp. Wahrnehmungen machen das erste volle Studio-Album von La Perla aus: Zugehörigkeit, Empathie und Vielseitigkeit.
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