Electro-Cumbia war angesagt, mit La Yegros aus Argentinien. Und der nasskalte und regnerische Berner Tag hatte wirkliche einen warmen und leicht tropischen Abend verdient. Wobei: Weder Band noch Publikum waren von Anfang an sicher, ob es so herauskommen würde wie sich alle erhofften.
Das Konzert begann verhalten, etwas sehr verhalten vielleicht. Doch das Eis brach, als die argentinische Frontfrau mit dem Bühnennamen La Yegros sich zaghaft erkundigte, ob denn im Publikum jemand Spanisch spreche. Ihr brandete ein überaus kräftiges «Si!» entgegen – die südamerikanische Diaspora in Bern war anwesend!
Das Repertoire war in etwa deckungsgleich mit der CD „Viene De Mi“. Gitarren-Hooks, die etwas schleppenden Cumbia-Rhythmen, ziemlich viele Spuren aus dem Computer, Perkussion und eine Zunahme von Tempo und Volumenstärke begannen zu wirken: das Publikum begann zu tanzen. Es wurde schnell klar, warum diese Truppe als eine Entdeckung der aktuellen Cumbia-Szene Südamerikas gehandelt wird.
Je länger das Konzert, desto mehr versank die Sängerin jedoch in den Klangwolken, die aus den Verstärkern und Sequenzern kamen. Die Lautstärke begann das Szepter zu übernehmen – schade. Nach einer guten 5/4 Stunde wollte das Publikum die Truppe nicht einfach so ziehen lassen. Zwei Zugaben wurden heraus geklatscht. Und so zeigte sich, dass die Band noch am Anfang ihrer Karriere steht: Als Zugaben griff man auf die Ohrwürmer aus dem bereits gespielten Repertoire zurück(Viene De Mi, Illuminada). Vielleicht hätte die Band sogar weitere, neue Songs im Repertoire , aber da fehlen wohl noch die entsprechenden Sequenzerspuren für den Liveauftritt.
Alles in allem: Electrocumbia der Marke La Yegros vermochte auch (in) Bern zu überzeugen.
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