Lajkó Félix & VOŁOSI, das könnte ein Overkill an Saitenvirtuosität sein. Doch die Musiker aus Polen und Ungarn gehen respektvoll mit ihren Klangräumen um.
VOŁOSI auf der Bühne zu sehen gleicht einem Bienenschwarm – die Musiker umtanzen sich nicht nur mit Tönen, sondern auch physisch. Laikó Félix auf der Bühne zu sehen ist atemraubend – Speed, Virtuosität und Präsenz. Ihn meine ich, wenn ich zuweilen behaupte: die Ungarn haben einfach die schnellsten Geiger. Zusammen, geht das? Bestens, und man steht sich nur ganz selten im Weg.
Lajkó kann eigentlich stilistisch alles, und mit jedem spielen, denn er ist ein Solist der auch gut zuhört – selbst wenn ihm manchmal im Eifer des Konzerts die Pferde durchbrennen. Seine polnischen Kollegen von VOŁOSI sind ein so flexibles Saiten-Quintett, dass sie ihrem ungarischen Kollegen sowohl Platz wie auch Geborgenheit bieten können. Sie bringen auch diverse Songs aus ihrem eigenen Repertoire mit, vor allem aus dem Album «Nomadism». Ein wenig schade ist, dass die beiden Tempo-Extreme – Schwelgerisches hier, Veitstanz da – überwiegen. Die Dynamik des gemeinsamen Repertoires liegt im Schalldruck, nicht in den Tempi.
Ein Saitenfest der fulminanten Sorte; nichts für schwache Herzen, denn das Tempo ist rasant und der Puls geht mit.
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P.S. Man könnte es noch weitertreiben mit der Saitenfülle. Zu sehen in einer Live-Aufnahme aus der Müpa in Budapest, wo sie zusätzlich noch den rumänischen Kollegen Alexander Bălănescu auf die Bühnen bitten.
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