Lakou Mizik ist eine haitianische Band, die auf den Trümmern des schweren Erdbebens vom Januar 2010 wuchs. Musik als Seelenheiler nach der Katastrophe.
Lakou Mizik ist sowohl ein Schmelztiegel von musikalischen Genres, als auch von Generationen. Die Musikerinnen sind zwischen 20 und 60 Jahre jung, und kommen aus dem Hip Hop, dem Gospel, dem Jazz, dem Pop, der Folktradition – you name it. Die Truppe hatte zusammen gefunden, um in den Zeltlagern, die nach dem schweren Erdbeben entstanden, wieder ein Lächeln auf die Gesichter der Bewohner dieser Notunterkünfte zu zaubern.
Wenn man nichts mehr hat, so hat man doch noch ein paar Lieder, seinen Glauben, seine Kultur. Das waren die Grundbausteine für Lakou Mizik. Lakou bedeutet Dorf, was die acht Mitglieder der Band zelebrieren ist der Stolz und den Rückhalt in der eigenen Kultur. Mit ihrer Musik und ihrer Botschaft fanden sie auch offene Ohren im Musiker- und Produzentenumfeld. So wurde mit Zach Niles jener Mann hellhörig, der bereits die Sierra Leone Refugee All Stars auf die internationale Szene hievte. Beim zweiten Album durften sie auf die Mithilfe von vielen Musikern aus New Orleans zählen. Es folgte die Teilnahme an einem Benefzi-Album mit vielen illustren Gästen, u.a. Paul Beaubrun, Habib Koité und Jackson Browne. Für das dritte eigene Studio-Album arbeiteten sie mit dem englischen Produzenten Joseph Ray zusammen.
Während sich die Songs der ersten Veröffentlichung vorab aus dem gemeinsamen Liederbuch der Musiker zusammensetzte, ging die zweite Produktion schon Richtung historische Vergangenheits- Aufarbeitung. Zum einen ist da eine tiefe Verwurzelung in der Voodoo-Tradition, welche die Vorfahren aus Afrika mitgebracht hatten. Zum anderen die musikalische Entwicklung, welche ausgelöst wurde, als nach dem Sklavenaufstand 1804 Tausende von Franzosen und Sklaven nach New Orleans flüchteten. Das dritte Album zeigt in die Zukunft, wie sich die haitianische TRadition entwickeln könnte. Hier kommen Tradition und Innovation ohne Berührungsängste zusammen. Sie führen einen kreativen Dialog und stehen sich nicht im Weg.
Diskografie (Auszug)
2016: Wa Di Yo
2019: HaitiaNola
2020: Let the Rhythm Lead: Haiti Song Summit (als Teil von Artists for Peace and Justice)
2021: Leave the Bones (mit Joseph Ray)
Schreibe einen Kommentar