Die dritte Studioproduktion von Lalala Napoli bringt eine furiose Mischung aus Jazz-Trance, Volksmelodien und Klangbildern aus einem kämpferischen Süden.
François Castiello und seine Lalala Napoli treten mit viel Wucht und Klangkaskaden gegen Klischeebilder von Neapel an. Für die alte Losung «Amore sole liberta» ziehen die Musiker sogar in den Krieg – in den Kampf gegen zu viel Harmonie und Ferienstimmung. Eröffnet wird die Produktion mit einem Klassiker, der bekanntesten Melodie von Aniello Califano, „‚O surdato ’nnammurato». Doch schon nach wenigen Takten kippt die Melodie in einen Taumel, nimmt kriegerische Züge an.
Aus einem Zauberspruch wird eine Hymne an Kalabrien, und ein Seepferdchen (Cavalluccio) tanzt eine Tarantella. Kurz darauf gerät die Truppe in ein Gewitter und muss ihre Marschordnung dramatisch neu ausrichten. Die beiden Kernstücke dieser Produktion sind sperrige Kompositionen voll schwerer Bässe und schriller Dissonanzen. Eine Sehnsuchts-Hymne, beinahe ein Lamento, aus der Feder von Giuseppe Cioffi, lässt kurz etwas Ruhe einkehren, bevor mit La Danza auch der wohl bekannteste Komponist Neapels, Gioachino Rossini, eine Tarantella beisteuert. Zum Abschluss zwei Melodien, die Bilder von Arbeiter-Demonstrationen entstehen lassen. Der Kampfruf ist: «Siamo tutti fratelli. Amor e Liberta!».
Cavalluccio ist nichts für Harmonie-Suchende und Fans von Postkarten-Italianità, sondern in Musik verwandelter Aufstand, Kampf und Widerstand.
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Die Band ist am kommenden Samstag, 12.3.22 im Le Singe in Biel auf live zu erleben!
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