Lalalar ist ein Trio aus Istanbul, das die Psychedelik der 70er Jahre mit einer punkigen Attitude und mit der Technologie der Gegenwart verbindet.
Die Eins, auf die musst du setzen, dann geht der Kopf mit. Von da weg nickt er. Egal ob die Stimme in eine Melodie kippt, oder rappt. Oft hartes Paukengestampfe aus dem Rechner, immer auf den Beat. Dann wieder klare Hook-lines, von Synth oder Gitarre gespielt. Eine Saz kommt nur kurz auf Besuch vorbei. Zuweilen schräge und schwere Grooves, die mit Vorteil nicht ausgezählt, sondern mit den Füssen ertastet werden. Musik für die Beine, wenn möglich mit Stroboskop-Beleuchtung.
Das Trio aus Istanbul hat bereits eine erfolgreiche Club-Tour durch den europäischen Westen hinter sich, jetzt kommt der Erstling. Der hat nichts mit der etwas schwelgerischen Nostalgie von Gaye Su Akyol oder Altin Gün zu tun, sondern folgt dem Taktgeber des aktuellen Hamsterrades. Da ist viel Punk-Energie drin, Zerrissenheit, Headbanging eben. Das Ganze hat etwas Erfrischendes an sich, ist elektrisiert von der Grossstadt-Energie der türkischen Metropole. Manchmal fast eine türkische Version von Roxy Music, zeitversetzt, mit Punch. Und einem Quentchen Humor.
Zwischen Psychedelik und harter Gegenwart bleibt zuweilen nur Aufbegehren. Klare musikalische Ansage, wenig Kompromisse, und selbst in den Phasen mit ausholendem Pathos überzeugend.
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