L’Antidote – L’Antidote

Cover L'antidoteDer Name ist Programm: L’Antidote ist das musikalische Gegenmittel für reizübersättigte Seelen. Musik aus Kulturkreisen rund um’s Mittelmeer.

Der Pianist Rami Khalifé hat seine Heimat, den Libanon, in den Bürgerkriegswirren verloren. Der Cellist Redi Hasa ist mit seinem «langfristig ausgeliehenen» Cello von Tirana nach Italien geflohen. Der Perkussionist und Saz-Virtuose Bijan Chemirani wurde zwar in Frankreich geboren, aber in eine Perkussions-Familie, die ihre Wurzeln im persischen Kulturkreis hat.

Das Album der drei Meister ihrer jeweiligen Instrumente – und der Zurückhaltung! – ist die Geschichte von Begegnungen, die ausgerechnet in den Corona-Zeiten ihren Anfang nahmen. Es ist ein Gewebe von musikalischen Vorschlägen, oder wie es Redi Hasa für FIP / Radio France beschreibt:

Avec Rami et Bijan, nous nous sommes trouvés, et à travers le langage de la musique, nous avons appris à nous connaître et à raconter nos propres histoires.
Interview von Catherine Carette

Also nicht nur Kreation, sondern auch Wurzelsuche. In einer Rezension von Songlines wird – zutreffend! – die musikalische Haltung, die Verwandtschaft mit Maurice el Médioni erwähnt; jenem Brückenbauer zwischen Europa und dem Magreb, zwischen Lied und Groove, zwischen sämtlichen Musikstilen. Mit L’Antidote kommen gleich mehrere Kulturkreise zusammen, tauschen sich aus. Es ist ein Album des Mittelmeers: verbindend, in zuhörendem Dialog, manchmal kraftvoll aufbrausend, mehrheitlich freundlich. Und ja, zuweilen auch etwas melancholisch. Wie man empfinden kann, wenn man am Abend am Strand sitzt und den Sonnenuntergang betrachtet.

Neun Klangbilder für Kopfreisende.

Rating: ★★★★☆ 

 

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