Mit ruhigen, verspielten Songs gegen die Hektik und Aufmerksamkeits-Fängerei: Las Lloronas setzen auf Dreistimmigkeit, Poesie und Charme.
Las Lloronas sind Sura Solomon, Amber in’t Veld und Marieke Werner. Ihr Lebenszentrum ist Brüssel, und sie singen in Spanisch, Englisch, Deutsch und Französisch. Das hat zum einen mit den Herkünften der drei Frauen zu tun, zum anderen aber auch mit dem Klang der Sprachen, denn jede Sprache spricht in anderen Lauten. Und Poesie ist manchmal auch Lautmalerei mit Sinn und/oder Humor.
Deutlich wird das z.B. im Song «Little Poets», wo die Assoziations-Freiheit witzige Sprach-Blüten treibt:
Said the roses to the park
will you miss us, when it’s dark?
Said the pepper to the salt
Will you still love me when I’m grey and old
Said the whiskey to the wine
Why is your glas taller than mine?Little poets in my mind
They say bullshit all the time
Little poets in my mind.
Alles gesungen in selbst gefundener Dreistimmigkeit – da ist keine ‚polyphone Schule‘ dahinter. Die drei hören aufeinander und suchen sich ihre Harmonien. Sie begleiten sich mit Akkordeon, Ukulele, Gitarre, Bodyperkussion und Klarinette. Die dienen jedoch mehr als Klang- und Rhythmus-Haucher, um die drei Stimmen stärker glänzen zu lassen. Manchmal sind es auch zwei Stimmen und die Klarinette. Und manchmal sind es auch gesprochene Texte, Slam Poetry, keine Raps.
Las Lloronas überzeugen mit Melodien und Zartheit, schmiegen sich in die Ohrmuscheln und verlassen die nur sehr ungern.
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