Die Songs von Lass sind ein Spiegel jener Musik, die in den letzten Jahrzehnten im Senegal gespielt und gehört wurden. Der Mann hat eine äusserst wandlungsfähige Stimme!
Lass steht für Lassana Sané. Der Sänger aus einem Vorort von Dakar wurde mit verschiedenen Musik-Viren infiziert: Seine frühen Helden waren das Orchestra Baobab und Africando, Xalam oder Positiv Black Soul. Zudem wohnte und lebte er im Umfeld von Daara J. Musik war sein Ziel. 2008 hatte er genügend Geld, um sich ein Ticket nach Europa zu kaufen. Zuerst wollte es nicht so recht klappen. Doch dann traf er den Produzenten Bruno Hovart, besser bekannt als Patchworks. (Hier ein Podcast des WDR mit Hovart). Dann taten sich für Lass die Türen auf.
Erste Stationen zum Erfolg war Bruno Hovarts Voilaaa, dann die Zusammenarbeit mit Synapson und der Hit «Toujours». Bumayé ist der Erstling von Lass, und er ist anders als die stromlinienförmigen Dancetracks. Immer noch sehr poppig, aber die Songs duften viel stärker nach Senegal als nach Frankreich. Das geht soweit, dass die Arrangements und die Produktion einiger Melodien sich sogar an die Inspirationsquellen annähern; Beispiel: «Sénégal» – das kllingt nach Baobab. Was fast noch mehr erstaunt, ist die stimmliche Klang-Verwandtschaft zwischen Lass und Victor Demé.
Dass die Songs auch ganz ohne Produktion funktionieren zeigte der Sänger in einem Konzert am Festival «Les Suds, à Arles». Nur begleitet von seinem Gitarristen Matthieu Chavalet bewies Lass, wie tragfähig seine Songs sind.
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