Die drei Oud-Virtuosen aus dem palästinensischen Ramallah wirken musikalische Zauber, die nicht allein durch Fingerfertigkeit und absolute Synchronizität zu erklären sind. Dynamik ist ein weiteres Stichwort. Hinter der Musik steckt auch sehr viel Vertrauen.
Wer die Drei schon mal live gesehen hat, kann sich einen Reim daraus machen, wenn ich hier von Synchronizität schreibe. Die Brüder Samir, Wissam und Adnan Joubran haben durch jahrelanges Zusammenspiel eine Präzision in der Rhythmik gefunden, die so wohl einzigartig ist. Selbst wenn die Takte aufgelöst werden, oder sich dehnen, folgen die Drei den Tempi des jeweiligen Leadinstruments bis in die letzte Feinheit. Tempiwechsel geschehen mit der Selbstversändlichkeit des Atems.
Bei allen Studioaufnahmen spielt der Perkussionist Youssef Hbeisch eine herausragende Rolle. Auch er atmet wie die Oud-Spieler. Und um das Ganze abzurunden singt er auch noch ab und zu – ganz ohne Worte. Einen weiteren Sänger haben die Brüder Joubran ebenfalls eingeladen, erstaunlicherweise auch einen Oud-Spieler: den Tunesier Dhafer Youssef. Auch er ein Meister des Zuhörens und Mitschwingens.
Ich hab irgendwo eine Anekdote zum Titelstück AsFâr gelesen: Die Aufnahme auf der CD ist ein First-Take. Sie hätten diese Langversion (15.02) nochmals versucht in kürzerer Form einzufangen, es sei aber nie mehr so gut gelungen wie eben beim ersten Zusammenspiel. Das ist der Geist der CD: Einfühlsames, virtuoses Zusammenspiel, immer im Moment bleiben.
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