Wenn man in eine Familie geboren wird, in der alle Geige spielen, muss man sich schon was einfallen lassen. Lena Jonssons Lösung: Genregrenzen überschreiten.
Geboren im Norden Schwedens wuchs Lena Jonsson in einem Folk Umfeld auf. Nach der Musikakademie in Stockholm führte sie der Ausbildungsweg nach Boston ans renommierte Berklee College. Studienfächer: Roots-Music und Jazz. Die wachsende Zahl der Auszeichnungen hält die Geigerin nicht davon ab, immer wieder neue Klangabenteuer zu suchen, z.B. mit ihrer Kollegin Brittany Haas (Spotify aktuelle Single) oder der Akkordeonistin Johanna Juhola.
Da erstaunt es dann auch nicht, dass die Kompositionen von Lena Jonsson auf «Elements» nur anfänglich klingen, als wüchsen sie direkt aus dem traditionellen Liederbuch. Kämen da nicht jene harmonischen Spaziergänge hinzu, die eher nach Bluegrass klingen, nach Cajun oder nach Klassik. Wären da nicht die Arrangements, die auch mal eine Mbira einbeziehen, oder ein paar Pianoakkorde. Wären da nicht ihre beiden Mitstreiter Erik Ronström, Gitarre und Krydda Sundström, Bass, die mit der Geigerin jeden stilistischen Stimmungswechsel lustvoll umsetzen.
Falls jemand in rund vierzehn Tagen nicht irgendwo im hohen Norden an den sommerlichen Sonnenwend-Feiern tanzt: «Elements» abspielen, und auch hier in Mitteleuropa die Nacht zum Tag werden lassen.
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